Esel, Mulis, Schafe und Ziegen, die typischen Nutztiere des Mittelmeerraums, bestimmen auch auf Rhodos
das Bild. Wildlebenden Ziegen- und Schafherden kann man fast überall auf der Insel begegnen.
Als Haustiere haben in Griechenland Singvögel Tradition: einheimische Finkenarten, Kanarienvögel
und auf Rhodos besonders häufig, prächtige Papageien.
Hunde werden auf dem Land höchstens als
Hofhunde gehalten. Herrenlose Katzen räkeln sich dekorativ in sonnigen Hauseingängen oder auf den Straßen und Plätzen überall auf der Insel.
Die größeren Säugetiere der Insel wie Wiesel, Marder, Fuchs
und Dachs bekommt man fast nie zu sehen. Anders die etwa 70 Stück Damwild der Insel, die als Hirsch und Hirschkuh zugleich die Wappentiere von Rhodos sind. Sie leben noch in freier Wildbahn sowie in einem 70 000 m² großen Freigelände
im Rodíni-Park.
Besonders groß ist die Artenvielfalt bei Insekten und Schmetterlingen. Die Schmetterlinge im Petaloudestal fliehen aber immer häufiger vor den lärmenden Besuchern - man kann sie fast nur noch aufgespießt hinter Glas bewundern. Es gibt eine große, braungraue Eidechsenart, Sawra genannt. An Sommerabenden sitzen manchmal hautfarbene, fast durchsichtige Geckos wie festgeklebt unter der Lampe an der Hauswand und rühren sich erst, wenn ein Insekt in ihre Reichweite kommt oder ein Geräusch sie vertreibt. Beim Bergwandern kann man - meist harmlosen - Schlangen begegnen.
Traurig sieht es heute in ganz Griechenland mit dem Fischbestand aus. Jahrzehntelanges Fischen mit
Dynamit hat die Schwärme dezimiert, und die fortschreitende Verschmutzung des Meeres trägt ihren
Teil dazu bei. Außerdem nimmt es mancher Fischer mit den Fangzeiten nicht so genau und holt etwa
die kleinen Marides (Weißfische) vor dem ersten Laichen aus dem Wasser, weil sie da angeblich am
besten schmecken. In vielen griechischen Ferienorten muss während der Hochsaison Fisch importiert
werden, damit jeder, der ein Fischgericht bestellt, es auch bekommt. Tröstlich: Im Mandraki-Hafen
ist das Angebot immer noch groß.
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