Ein anderer Mythos bringt die Entstehung von Rhodos mit der Liebe des Gottes Helios zu der Nymphe
Rhodos in Verbindung, einer Tochter des Poseidon. Demnach nahm er sie zur Frau und zeugte mit ihr
sieben Söhne und eine Tochter, Alektrona, die leider sehr jung starb. Einer der Söhne war Kerkaphos,
dessen drei Kinder Kamiros, Ialysos und Lindos die drei größten Städte der Insel gründeten.
Man sagt, dass die Insel ihren Namen von der
Nymphe Rhodos erhielt. Andere wiederum behaupten, dass der Name Rhodos von der
Rose (Rhodon) herstamme. Die frühesten Bewohner der Insel gaben ihr diesen
Namen, weil sie ihre Schönheit mit der einer voll erblühten dunkelroten Rose
verglichen. Fest steht jedoch, dass Rhodos in der Antike auch andere Namen
hatte. Nach den vielen Schlangen, die dort lebten, wurde die Insel auch Ophiousa
genannt. Asteria nach dem dunkelblauen Sternenhimmel. Makaria wegen ihrer
überragenden Schönheit. Telchinia, weil die Telchinen als die ältesten Bewohner
galten und Atavaria nach ihrem höchsten Berg, dem Ataviros.
Die Insel Rhodos liegt zwischen den drei Kontinenten Europa, Asien und Afrika.
Diese geografische Lage begünstigte seit der vorgeschichtlichen Zeit eine
blühende Handelstätigkeit, die sich durch viele Jahrhunderte der mehr als
dreitausendjährigen Geschichte der Insel erstreckte.
Die Seefahrer der rhodischen Flotte brachten neben den Handelswaren aber auch
Kenntnisse von fremden Kulturen in die Heimat mit, die die rhodische Kultur
bereicherte und zum Teil beeinflusste. Durch die geografische Lage hatte Rhodos
eine Schlüsselstellung zur militärischen Beherrschung der Ost-West Verbindungen,
die aber auch die Ursache ständiger Angriffe und langjähriger Unterdrückung war.
Rhodos - die Insel des Lichts - ist die größte Insel einer aus mehr als 200 größeren und kleineren
Inseln bestehenden Inselgruppe in der südöstlichen Ägäis - den Dodekanes. Diese Bezeichnung, die
zwölf Inseln bedeutet, bezieht sich auf die wichtigsten bewohnten Inseln. Tatsächlich sind es aber
dreizehn. Ursprünglich, so nimmt man an, hingen einige dieser Inseln mit dem heutigen türkischen
Festland zusammen oder sind in ferner Vorzeit durch Erdbeben aus dem Meer gehoben worden.
In seiner heutigen Gestalt hat die Insel eine Fläche von etwa 1400 Quadratkilometern. Die Ausdehnung beträgt in der Länge ca. 80 Km und in der Breite ca. 40 Km wobei die gesamte Küstenlänge bei etwa 220 Km liegt. Sie ist damit die viertgrößte Insel Griechenlands.
Auf der Insel leben heute ungefähr 110.000 Einwohner, davon allein ca. 60.000 in Rhodos-Stadt.
Der Großteil der Bevölkerung gehört der griechisch-orthodoxen Kirche an, der
kleine Rest ist zum Teil muslimisch, jüdisch oder katholisch. Nach wie vor, auch
bei der jüngeren Generation, spielt die Kirche und der Glauben eine große Rolle
im Leben. So gehen die Familien an den Sonn- und Feiertagen regelmäßig in den
Gottesdienst und kaum eine Ehe wird nicht kirchlich geschlossen. Das größte
kirchliche Fest wird zu Ostern gefeiert.
Verwöhnt von einem milden Klima kennt Rhodos eigentlich nur zwei Jahreszeiten, den Frühling und
den Sommer. Von April bis Oktober ist der Himmel nahezu immer wolkenlos.
Die Insel ist von der Sonne verwöhnt mit durchschnittlich mehr als 300
Sonnentagen im Jahr. Die Temperaturen liegen fast immer über 25 Grad C. und
können teilweise auch auf über 40 Grad C. ansteigen. Gemildert wird die Hitze
aber durch einen ständig wehenden Wind, der von den Einheimischen "Meltemi"
genannt wird. Der Wind, der aus Richtung der Türkei auf die Westküste der Insel
trifft, sorgt speziell an diesem Küstenabschnitt für hervorragende
Surfbedingungen.
Mit den ersten Regenfällen, die meist im November einsetzen, wird die Insel grün und bis Februar
gleicht Rhodos einem riesigen Pflanzenmeer. Den milden und regenreichen Wintern verdankt Rhodos
auch eine variantenreiche Flora. Nicht weniger als 29 Pflanzenarten sind ausschließlich auf der
Insel zu finden und sonst nirgendwo.
Der Sommer beginnt im Mai und schrittweise nimmt die Insel dann eine goldgelbe Färbung an, bis
im November der Zyklus erneut beginnt.
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