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Die griechische Geschichte ist traditionell reich an Mythen, geheimnisvollen Geschichten und sagenumwobenen Götter- und Heldengestalten. Die Griechen schufen in ihren Erzählungen die Göttergestalten nach ihrem Ebenbild, so dass alle Götter menschliche Züge hatten, mit allen Vor- und Nachteilen der Menschen. Ob Liebe, Hass, Gerechtigkeit oder Grausamkeit, all diese Wesenszüge hatten auch die Göttergestalten. Die Heimat der Götter war der Olymp, der höchste Berg Griechenlands. Hier regierte der Göttervater Zeus an der Seite seiner Gemahlin Hera.
 



So ist auch die Entstehung von Rhodos mit einem schönen Mythos verbunden, den Pindar in seiner 7. olympischen Ode sowie andere antike Schriftsteller erzählen. Nach diesem Mythos beschloss der Göttervater Zeus, als er die Giganten besiegt hatte und Herrscher über die Welt geworden war, sie unter den olympischen Göttern aufzuteilen und berief zu diesem Zweck eine Versammlung der Götter ein.


Doch bei der Verteilung fehlte in der Versammlung der Unsterblichen, der Gott Helios. Er wurde folglich auch mit keinem Stück Land bedacht. Nach seiner Rückkehr von seiner Reise beklagte sich Helios bei Zeus über dieses Unrecht, das ihm angetan wurde. Der Göttervater war daraufhin bereit, eine neue Versammlung einzuberufen. Doch der strahlende Gott war dagegen und forderte von Zeus und den anderen Göttern die Zusage, dass das Land, das mitten aus dem Meer auftauchen würde, sein Eigentum sein sollte. In diesem Augenblick tauchte aus dem tiefblauen Meer eine blütenbedeckte Insel auf. Es war Rhodos, das bisher unter dem Meer verborgen gewesen war. Voll Freude tauchte Helios die Insel in sein ewiges Licht und machte sie zur schönsten Insel der Ägäis.
Geologische Untersuchungen haben ergeben, dass diese Version der Entstehungsgeschichte von Rhodos, der Wirklichkeit sehr nahe kommt.

                                                                                     
Ein anderer Mythos bringt die Entstehung von Rhodos mit der Liebe des Gottes Helios zu der Nymphe Rhodos in Verbindung, einer Tochter des Poseidon. Demnach nahm er sie zur Frau und zeugte mit ihr sieben Söhne und eine Tochter, Alektrona, die leider sehr jung starb. Einer der Söhne war Kerkaphos, dessen drei Kinder Kamiros, Ialysos und Lindos die drei größten Städte der Insel gründeten.

Man sagt, dass die Insel ihren Namen von der Nymphe Rhodos erhielt. Andere wiederum behaupten, dass der Name Rhodos von der Rose (Rhodon) herstamme. Die frühesten Bewohner der Insel gaben ihr diesen Namen, weil sie ihre Schönheit mit der einer voll erblühten dunkelroten Rose verglichen. Fest steht jedoch, dass Rhodos in der Antike auch andere Namen hatte. Nach den vielen Schlangen, die dort lebten, wurde die Insel auch Ophiousa genannt. Asteria nach dem dunkelblauen Sternenhimmel. Makaria wegen ihrer überragenden Schönheit. Telchinia, weil die Telchinen als die ältesten Bewohner galten und Atavaria nach ihrem höchsten Berg, dem Ataviros.

Die Insel Rhodos liegt zwischen den drei Kontinenten Europa, Asien und Afrika. Diese geografische Lage begünstigte seit der vorgeschichtlichen Zeit eine blühende Handelstätigkeit, die sich durch viele Jahrhunderte der mehr als dreitausendjährigen Geschichte der Insel erstreckte.
Die Seefahrer der rhodischen Flotte brachten neben den Handelswaren aber auch Kenntnisse von fremden Kulturen in die Heimat mit, die die rhodische Kultur bereicherte und zum Teil beeinflusste. Durch die geografische Lage hatte Rhodos eine Schlüsselstellung zur militärischen Beherrschung der Ost-West Verbindungen, die aber auch die Ursache ständiger Angriffe und langjähriger Unterdrückung war.

Rhodos - die Insel des Lichts - ist die größte Insel einer aus mehr als 200 größeren und kleineren Inseln bestehenden Inselgruppe in der südöstlichen Ägäis - den Dodekanes. Diese Bezeichnung, die zwölf Inseln bedeutet, bezieht sich auf die wichtigsten bewohnten Inseln. Tatsächlich sind es aber dreizehn. Ursprünglich, so nimmt man an, hingen einige dieser Inseln mit dem heutigen türkischen Festland zusammen oder sind in ferner Vorzeit durch Erdbeben aus dem Meer gehoben worden.

In seiner heutigen Gestalt hat die Insel eine Fläche von etwa 1400 Quadratkilometern. Die Ausdehnung beträgt in der Länge ca. 80 Km und in der Breite ca. 40 Km wobei die gesamte Küstenlänge bei etwa 220 Km liegt. Sie ist damit die viertgrößte Insel Griechenlands.

Auf der Insel leben heute ungefähr 110.000 Einwohner, davon allein ca. 60.000 in Rhodos-Stadt. Der Großteil der Bevölkerung gehört der griechisch-orthodoxen Kirche an, der kleine Rest ist zum Teil muslimisch, jüdisch oder katholisch. Nach wie vor, auch bei der jüngeren Generation, spielt die Kirche und der Glauben eine große Rolle im Leben. So gehen die Familien an den Sonn- und Feiertagen regelmäßig in den Gottesdienst und kaum eine Ehe wird nicht kirchlich geschlossen. Das größte kirchliche Fest wird zu Ostern gefeiert.

Verwöhnt von einem milden Klima kennt Rhodos eigentlich nur zwei Jahreszeiten, den Frühling und den Sommer. Von April bis Oktober ist der Himmel nahezu immer wolkenlos.

Die Insel ist von der Sonne verwöhnt mit durchschnittlich mehr als 300 Sonnentagen im Jahr. Die Temperaturen liegen fast immer über 25 Grad C. und können teilweise auch auf über 40 Grad C. ansteigen. Gemildert wird die Hitze aber durch einen ständig wehenden Wind, der von den Einheimischen "Meltemi" genannt wird. Der Wind, der aus Richtung der Türkei auf die Westküste der Insel trifft, sorgt speziell an diesem Küstenabschnitt für hervorragende Surfbedingungen.

Mit den ersten Regenfällen, die meist im November einsetzen, wird die Insel grün und bis Februar gleicht Rhodos einem riesigen Pflanzenmeer. Den milden und regenreichen Wintern verdankt Rhodos auch eine variantenreiche Flora. Nicht weniger als 29 Pflanzenarten sind ausschließlich auf der Insel zu finden und sonst nirgendwo.
Der Sommer beginnt im Mai und schrittweise nimmt die Insel dann eine goldgelbe Färbung an, bis im November der Zyklus erneut beginnt.
 

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Stand: 07. April 2014