Dennoch überwog der türkische Einfluss auf der Insel nie, da der türkische Bevölkerungsanteil wesentlich geringer blieb als der griechische. Daher konnten die Griechen auch ohne besondere Schwierigkeiten den Handel an sich ziehen und reisten mit ihren Handelsschiffen bis nach Europa. Gehandelt wurde mit Lebensmitteln, Bekleidung, Silber, Gewürzen und Gebrauchsgegenständen aller Art in vielen
Ortschaften der Insel, so auch in Lindos, das sich zu einem Zentrum von Handwerk und Industrie entwickelte.
Doch erreichte der Handel in den dunklen Jahren der Fremdherrschaft bei weitem nicht die Blüte wie in der Vergangenheit.
Die Türken gaben in den Jahren ihrer Herrschaft der Insel ein völlig neues Gesicht. Bisher ungewohnte
Kuppelbauten und Minarette entstanden, aus vorhandenen Kirchen wurden Moscheen oder Lagerräume.
Was an Kirchen nicht umfunktioniert wurde, ließ man einfach verfallen. Als schönste Moschee galt die
Rejab-Pascha-Moschee an der kleinen Platía Dorieos mitten in der Altstadt von Rhodos.
Als Griechenland sich 1821 gegen die Türken erhob und nach langem Kampf seine Unabhängigkeit gewann, rebellierte auch das
rhodische Volk, doch der Aufstand wurde blutig niedergeschlagen. Die
Wende kam mit dem Italienisch-türkischen Krieg (1911/12), als die Türken vertrieben wurden und Italien durch den Lausanner Vertrag, Rhodos und die Dodekanes - Inselgruppe zugesprochen bekam.
|