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Kamiros
Filerimos

 

Die Westküste ist im Gegensatz zur Ostküste noch in vielen Teilen fast unberührt. Dort sind die Strände meist kürzer und steiniger, die Winde heftiger, die Küsten steiler abfallend. Die Westküste ist für Individualisten und wird mit Sicherheit noch lange dem Trubel des Tourismus der Ostküste hinterherhinken.

Hier liegen die Ruinen der Stadt Kamiros, und die westliche Hälfte der Insel kann mit den drei höchsten Bergen der Insel protzen, dem Profítis Ilias (798 m), dem Akramítis (825 m) und dem Ataviros (1215 m).


Aus Rhodos-Stadt kommend Richtung Westen, liegt zunächst eine kleine Siedlung mit schönen Häusern, Kritika genannt. Der Name stammt von Türken, die 1898 aus Kreta geflohen waren und als die ersten Ansiedler dieses Küstenstreifens galten.

Ialysos (oder Trianda), berühmt in der Antike durch die sportlichen Leistungen der Familie der Eratiden und insbesondere des ruhmreichen Olympioniken Diagoras, liegt an der von den starken Südwinden abgeschirmten gleichnamigen Bucht. Der Ort Ixia ist das touristische Zentrum der Westküste. Hier gibt es viele große Hotelkomplexe, in denen jedes Jahr tausende Touristen ihren Urlaub verbringen. Bedingt durch den starken Wind ist die Westküste für Surfer die richtige Wahl. Da das Meer aber durch den starken Wind meistens einen erheblichen Wellengang hat, ist demzufolge das Baden nicht immer ein Vergnügen und auch nicht unbedingt für Kinder empfehlenswert.

Biegt man in Trianda nach links ab, erreicht man nach ca. 5 Km Fahrt durch einen tiefgrünen Pinienwald die Spitze des Hügels von Filerimos. Hier lag die Akropolis von Ialysos, die auch noch im Mittelalter militärisch genutzt wurde. 1284 belagerten hier die Genuesen die byzantinische Streitmacht vor der Eroberung von Rhodos. Später wurde die Festung auch von den Kreuzrittern genutzt und bei der großen Belagerung der Türken von 1522, diente sie Suleiman dem Prächtigen als Hauptquartier.


Auf dem bewaldeten Filerimos-Hügel kann man das Kloster der Gottesmutter und die Überreste der antiken Akropolis besichtigen und die Schönheit der umliegenden Landschaft bewundern. Von hier aus bietet sich ein atemberaubender Blick über die Westküste auf das herrlich blaue Meer.

 

Der Demos Petaloudes umfasst die Küstendörfer Kremasti, Paradisi und Theologos, die Binnengemeinden Pastida, Maritsa und Damatria, sowie das einzigartige Schmetterlingstal. In der Antike bildete diese Region den Südteil des Stadtstaates Ialysos. Durch Ausgrabungen und aus historischen Quellen sind die antiken Landgemeinden der Histanier (in Theologos) und der Damatrier (in Damatria) bekannt.

Hauptort des Demos Petaloudes ist Kremasti, eines der größten und lebendigsten Dörfer auf Rhodos, das besonders für das alljährliche Kirchweihfest zu Mariä Himmelfahrt am 15. August bekannt ist. Nach dem hübschen Ort Paradisi, einem malerischen Dorf nahe dem internationalen Flughafen, liegt Theologos, die touristisch am besten erschlossene Gemeinde dieser Region, mit modernen Hotelkomplexen, einem gut organisierten Badestrand mit viel Komfort und Einrichtungen für verschiedene Wassersportarten. In den Bauerndörfern Pastida und Damatria kann man die zahlreichen kleinen byzantinischen Kapellen und Kirchen besichtigen und das Leben der einfachen Landbevölkerung kennen lernen. Das Gleiche gilt auch für die Ortschaft Maritsa, ein traditionsbewusstes Dorf mit hervorragenden Tavernen.

Von besonderem Interesse sind die klassizistischen Herrenhäuser, die byzantinischen Kirchen und Kapellen und die Burgen aus der Ritterzeit, auf die man hier allenthalben stößt.

Der Hauptort ist Soroni, eine lebendige Kleinstadt mit langem Strand. In unmittelbarer Nähe befindet sich das Kloster des Heiligen Silas (Ajios Soulas), das besonders durch sein beliebtes Kirchweihfest im Juli bekannt ist. Weiter südlich liegt Fanes mit dem kleinen, malerischen Fischerhafen.

Im Dorf Kalavarda gabelt sich die Straße. Ins Landesinnere führt die Straße weiter nach Salakos, einem traditionellen Dorf inmitten reicher Vegetation und erfrischender Bergbäche. Von hier aus gelangt man auf den Profitis Ilias mit den alten Chalets aus der Italiener-Zeit inmitten des Waldes. Auch die dem Propheten Elias geweihte Kirche befindet sich auf der Anhöhe.

Wenn man im Dorf Kalavarda der Küstenstraße folgt, kommt man als nächstes zu den Ausgrabungsstätten von K
amiros. Die antike Stadt war das Zentrum der archaischen Epoche. Die Stadt war eine der drei ältesten Städte der Insel und wurde vor ca. 2000 Jahren durch ein Erdbeben zerstört. Die Überreste wurden im 19. Jahrhundert entdeckt und freigelegt.

Der Küstenstraße weiter folgend kommt man nach Kamiros Skala, einem idyllischen Ort mit einem sehr schönen kleinen Hafen. Direkt am Hafen liegt ein Fischrestaurant, in dem man ausgezeichnet essen kann. Weiter Richtung Süden gelangt man zu dem Dorf Kritinia. Der Name entstand durch kretische Einwanderer. Von hier aus hat man einen sehr schönen Blick über die Westküste und die Vorgelagerten Inseln Chalki und Alimia, sowie die Burgruine Kastell Kamiros oder auch Kritinia Castle benannt. Sobald man das Dorf Kritinia erreicht, sieht man den Ataviros, den mit 1.215 Metern höchsten Berg von Rhodos aufragen. Man sagt, dass bei günstigen Witterungsbedingungen das 240 km entfernte Kreta vom Gipfel des Ataviros zu sehen sei.

Ca. 5 km nach Kritinia kommt man zu einer Straßenkreuzung. Die Abzweigung führt zu dem nächsten bedeutenden Ort. Embona, das bekannteste Weindorf auf Rhodos. Rund um das Dorf liegt das größte Weinanbaugebiet der Insel und der Ort beheimatet die Weinkellerei Emery, die zu den bekanntesten der Insel zählt. Das Klima hier ist bedingt durch die Berglage des Ortes auch im Hochsommer angenehm und die Temperaturen liegen immer einige Grade unter denen an den Küsten.

Das kleine Dorf Sianna ist ein beschauliches Örtchen am Fuß des Akramiti, dem zweithöchsten Berg auf Rhodos. Inmitten des Dorfes steht eine sehr schöne, dem heiligen Panteleimon geweihte Kirche aus dem späten 19. Jahrhundert, die unbedingt besucht werden sollte. Sie ist in ihrer Schönheit und Größe eigentlich untypisch für so einen kleinen Ort. Das Dorf ist auch bekannt durch den wohlschmeckenden Pinien- und Thymianhonig und den Zouma, einem hochprozentigen Tresterschnaps. Diese Köstlichkeiten werden in vielen kleinen Läden des Dorfes zum Kauf angeboten.

In der Nähe des Dorfes Monolithos liegt die Ruine der Festung gleichen Namens auf der Spitze eines mächtigen Felsens. Die Festung Monolithos ist eine der größten Sehenswürdigkeiten von Rhodos, nicht wegen des Baues, von dem nicht mehr sehr viel steht, sondern durch die besondere Lage und die überwältigende Aussicht. Neben der Burgruine befindet sich die kleine Kirche Ajios Panteleimonas aus dem 15. Jahrhundert. Von Monolithos führt ein nicht asphaltierter Weg zum Kloster Ajios Giorgios und zum sehr schön gelegenen Kiesstrand Fourni.
 

Weiter führt der Weg zu den südlichsten Dörfern von Rhodos. Nach ca. 10 Km kommt man zu dem Dorf Apolakkia. Etwa 5 Km hinter Apolakkia kann man links in eine Straße abbiegen, die nach ca. 4 Km zu dem Kloster Skiadi führt. Das von Mönchen aus Thári betreute Kloster ist berühmt, weil dort die Ikone der Panagía (Muttergottes) Skiadiní aufbewahrt wird, die als die wertvollste von Rhodos gilt. Es wurde bereits im 14. Jh. gegründet. Die kleine Klosterkirche hat man im 19. Jh. als Altarraum in die neue, große Kirche eingebaut. Die berühmte Ikone an der Ikonostase ist nicht zu übersehen. Vergoldetes und getriebenes Silberblech bedeckt die Figuren der Muttergottes und des Jesuskinds bis auf Gesicht und Hals. In den Wochen vor Ostern wird sie nach einem genau festgelegten Plan für jeweils einen oder mehrere Tage in die Dörfer der Umgebung gebracht. Da die Ikone als wundertätig gilt, kommen das ganze Jahr über Pilger zum Kloster. Das Kloster bietet zudem auch Übernachtungsmöglichkeiten für mehr als 30 Personen an.

Nach weiteren 17 Km entlang an Feldern, auf denen Getreide und Melonen angebaut werden, wird das südlichste Dorf der Insel, Katavia, erreicht. Die Südwestküste hat ihren eigenen Charakter, bietet aber auf Grund der starken Stürme im Sommer und des folglich sehr wellenreichen und aufgewühlten Meeres nicht die besten Bademöglichkeiten.


 

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Stand: 07. April 2014